Donnerstag, 23. Januar 2014

Ein Regenbogen für Sotchi

Ein Tiroler Monatsmagazin hat kürzlich einen kurzes Text von mir zum Thema "Tirol in Sotchi" angefordert. Nachdem sie ihn bekommen haben, wollten sie ihn aber offenbar doch nicht drucken; jedenfalls ist die aktuelle Ausgabe ohne diesen Text erschienen. Ich veröffentliche ihn deshalb einfach hier:

Ein Regenbogen für das Tirol-Haus in Sotchi

2006 war ich das erste mal auf einer Demonstration für Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen in Moskau. Russische FreundInnen hatten um internationale Gäste gebeten, weil sie sich durch die mediale Aufmerksamkeit Schutz erwarteten. Trotzdem wurden Dutzende russische DemonstrantInnen gewaltsam von der Spezialpolizei „Omon“ verhaftet. Ein ORF-Reporter vor Ort nahm mich im Kamerawagen mit, damit ich aus der Gefahrenzone kam.

Seitdem ist die Situation für Lesben und Schwule in Russland leider nicht besser, sondern schlechter geworden. Das Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda“ verbietet sogar das öffentliche Sprechen über Homosexualität. Dabei ist Öffentlichkeit eines der zentralen Merkmale der Aufklärung. Während vor einigen Jahren nur politische Aktivität von Lesben und Schwulen unerwünscht war, wird nun auch in die Intimsphäre von Menschen massiv eingegriffen.

Während in Russland so der politische reaktionäre Mob wütet, soll im Umkreis der ökologischen Desaster-Stadt Sotchi eine zeitlich begrenzte Sonderpolitzone geschaffen werden. Was müssen sich offen schwule und lesbische OlympionikInnen wie unsere Skispringerin Daniela Iraschko oder der Sommer-Olympionike Turmspringer Tom Daley dabei denken? Dass SportlerInnen an der Olympiade teilnehmen, kann man ihnen aber nicht verdenken. Das gilt nicht nur für Sotchi 2014, das galt auch schon für Peking 2008.

Mein Appell geht aber an FunktionärInnen, Sponsoren und PolitikerInnen: Ihr habt eine Verantwortung, Russland in die Pflicht zu nehmen. Olympia als Veranstaltung des Friedens soll auch eine Botschaft des friedlichen Lebens für Lesben und Schwule tragen. Und wer soll diese Botschaft tragen, wenn nicht ihr? Eine Regenbogenfahne auf das Tirol-Haus in Sotchi. Das wäre ein Signal.

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

naja, der grüner Gemeinderat aus Innsbruck hat offensichtlich nicht genug mediale Aufmerksamkeit erregt.

unwählbar hat gesagt…

wäre eine gute idee! vielleicht kann ja die abordnung der regierung die fahne mitnehmen. ihr werdet ja auch dort vertreten, zumindest einen regenbogenanstecker solltet ihr doch verlangen dürfen, oder? ich hoffe doch, dass die grünen in der regierung so viel zu melden haben, dass ihr vertreter, der nach sotchi fährt auch eine "nachricht" der co-regierungspertei überbringen darf?!? zeigt mal, dass ihr auch etwas taugt!

Anonym hat gesagt…

Diese Doppelmoral der Grünen ist zum Kotzen. Auf der einen Seite den Islam verharmlosen und glänzende Augen bekommen, wenn eine neue Moschee eröffnet wird oder neue Kopftuchträgerinnen zuwandern, andererseits zum Boykott von Olympischen Spielen aufrufen, weil in Russland Schwule diskriminiert werden. In den Moscheen und "islamischen Kulturvereinen" wird gleichzeitig gepredigt, dass auf Homosexualität der Tod steht - aber das ist "multikulturelle Bereicherung".

Anonym hat gesagt…

Kleinbei-Gebi wundert sich, dass sein Geschreibsel nicht von einem Tiroler Monatsmagazin, gemeint ist vermutlich das ECHO, veröffentlicht wird.
Die Erklärung ist ganz einfach. Im Gegensatz zum Mair hat die ECHO-Redaktion noch ihren Verstand.

Anonym hat gesagt…

Olympia als Veranstaltung des Friedens. So ein Schmus! Die olympischen Spiele sind eine gigantische Werbeveranstaltung, und nebenbei geht es noch um ein bißchen Sport.
Veranstaltung des Friedens - solche Sätze gehören in den Deutschaufsatz eines Schülers am Poly.

DEN NAZIS AUFS MAUL !!! hat gesagt…

INTERNATIONALE SOLIDARITÄT

mit den Osteuropäern und den Muslimen!

Diese Grupen haben sich ein Lebensgefühl und gesellschaftspolitsche Ansichten erhalten, von denen vertrottelte Westen nur lernen kann.

Diese Einstellungen, die noch aus dem Kommunismus der Ostländer herrühren, sind für mich authentisch, gerade weil sie sich gegen den westlichen Gender-Mainstream richten.

Nicht umsonst leidet fast jeder 5te Europäer an Depressionen! Unserem Gesellschaftssystem der political Correctness und des Gender-Wahnsinns droht der moralische geistig ideologische Verfall.

Was in unserer westlichen Zivilisation unter Angepasstheit verstanden wird, ist wider die Natur des menschlichen Wesens.

Wir hier in der westlichen "zivilisierten" Welt, können nur von der Einstellung der Osteuropäer und Muslime lernen!
Am besten hier vor Ort in Österreich!
Eine Zuwanderung aus diesen Kulturkreisen würde uns ÖsterreicherInnen, so meine ich, durchaus guttun, da wir dann gezwungen wären, uns mit den von uns vernichteten guten alten Werten, wieder auseinandersetzen zu müssen.

Es sind bei uns vor allem die "verweiblichten" Männer, die am meisten Angst vor einer Zuwanderung aus diesen Kulturkreisen haben!

Bitte darüber einmal nachdenken!!

unwählbar hat gesagt…

also der letzte kommentar ist auch wieder so extrem, dass ich ihn bedenklich finde! fängt beim namen an, "aufs maul" ist eine aufforderung zur gewalt! gewalt kann aber nie die lösung sein!!! "gegen nazis" fänd ich vielleicht besser und würde eine ähnliche aussage bringen!
"können nur von der Einstellung der Osteuropäer und Muslime lernen!" find ich auch bedenklich! ich weiss nicht, wie du zur todesstrafe bei ehebruch stehst, oder zur systematischen diskrimierung von frauen? du schreibst nämlich, wir können NUR lernen und das finde ich nicht. das hat null und nichts mit internationaler solidarität zu tun! ich denke, wir können viel von muslimen und osteuropäern lernen, ebenso aber auch umgekehrt! das wäre eine internationale solidarität, denn die kann nur funktionieren, wenn alle in alle richtungen solidarisch sind! dafür braucht es toleranz von allen menschen gegenüber allen menschen, vollkommen egal, welches geschlecht, hautfarbe, herkunft, sexuelle vorlieben,... sie haben!
mit einer einseitigen einstellung ist der ausruf "INTERNATIONALE SOLIDARITÄT" nichts als eine parole!

Anonym hat gesagt…

Olympia ist vieles, aber sicher kein Botschafter für Lesben und Schwule.
Steck dir die Regenbogenfahne an deine Narrenkappe und geh in Sotchi in der Fanmeile spazieren.

Anonym hat gesagt…

Ich kenne zwar viele Schwule, aber keinen einzigen, der hinter diesem linkslinken Aktionismus der Gutmenschenfraktion steht. Die meisten finden die Funktionalisierung ihrer sexuellen Orientierung durch Anhänger der ökomarxistischen Ideologie widerlich.

Anonym hat gesagt…

Haha, genau, von den Moslems lerne ich den Umgang mit Frauen und von den Kommunisten, wie ich mit Meinungsfreiheit umgehe!

Anonym hat gesagt…

Die Grünen.sind wirklich Heuchler und mithin unanständig. Sie wollen auf der einen Seite Homosexuelle unterstützen. Auf der anderen Seite protegieren sie frauen- und schwulenfeindliche Moslems. Dann darf man sich nicht mehr wundern, wenn aus dem Kremel giftige.Bemerkungen in Richtung Westen kommen. Und wenn einem die russisch-orthodoxe Kirche Scheinheilgkeit vorwirft. Es ist bei uns ja so: Unterstützt.wird dort, wo es politisches Kleingeld zu holen gibt. Schon ekelhaft und alles andere als glaubwürdig. Die Menschenrechte gelten sehr auch bei den Grünen sehr selektiv. Für Schwule auch nur dann, wenn sie einen Kotau vor dem Islam machen. Es ist aber wesentlich einfacher, auf die ferne russisch-orthodoxe Kirche reinzuhauen, anstatt einmal die Probleme mit radikalen und nicht integrationswilligen MigrantInnen anzugehen. Aber deren Stimmen benötigen die Grünen ja. Eine ekelhafte Selektion in der Wahrnehmung. Hier geht es nicht gegen ALLE MigrantInnen. Hier gehts um Heuchelei!

Sochi hat gesagt…

Sport ist Multikulti!!!!

telephone gay hat gesagt…

Vielen Dank für die gute Beratung ... es ist schön zu lesen ... ..und ...... lehrreich.