Mittwoch, 8. August 2012

Knabbern am Stubaier Ruhegebiet

Das Ruhegebiet Stubaier Alpen ist derzeit massiv unter Druck. Insbesondere zwei Täler sind davon betroffen: Die Glamergrube und das Sulztal. Und das liegt an TIWAG und Gletscherskigebiet.

Die TIWAG will Wasser aus der Glamergrube und dem Sulztal ableiten und Bäche im Berg verschwinden lassen. Und der Stubaier Gletscher verleibt sich mit einem einzigen Lift gleich zwei Täler im Ruhegebiet neu ein.

Die derzeit bedrohte Glamergrube, nur ein Teil des unter Druck stehenden Ruhegebiets
Das Gletscherskigebiet soll durch einen neuen Lift aufs Daunjoch attraktiviert werden. So weit so gut und innerhalb der Skigebietsgrenzen auch zulässig. Das Problem ist allerdings, dass die Bergstation nur 10 Höhenmeter unter dem Joch zu liegen kommt. Wer zehn Höhenmeter aufsteigt, findet plötzlich ein unberührtes Tal vor sich, das Teil der Ruhegebietes ist.

Sechs Quadratkilometer Ruhegebiet werden somit zu einem erweiterten Variantengebiet der Stubaier Gletscherbahnen werden. Das Tourengebiet ist damit auch kaputt. Und es wird nicht lange dauern, bis es Rufe nach Lawinensprengungen und Einebnungen am Joch selbst geben wird. Vom Gletscherskigebiet selbst heißt es, man werde mit einem Seil markieren, dass hier die Abfahrt nicht erlaubt ist.

Und vom Daunjoch ergibt sich noch eine weitere Variante: ins Sulztal, über den Sulztalferner zur Amberger Hütte und nach Gries/Längenfeld im Ötztal. Zugegeben, auf den ersten Blick keine besonders attraktive Variante, weil der Rückweg ins Stubai doch sehr lang ist. Aber dadurch wird Druck entstehen: Druck darauf, eine Aufstiegshilfe auf den hinteren Daunkopf zu bauen. Und vom Sulztalferner zurück aufs Daunjoch. Und irgendwann kommt die Verbindung vom Ötztal herauf. Wer das Sulztal kennt kann nämlich verstehen, warum das Griss darum so groß ist.

Wir erleben derzeit also eine Salamitaktik von mehreren Seiten. Am Ende wird - so ist zu befürchten - leider stehen, dass der Naturschutz unter die Räder kommt. Seitens des Landesumweltanwaltes gibt es übrigens auch nicht besonders viel Unterstützung: Dort ist man offenbar damit zufrieden, dass im Gutachten der Stubaier Gletscherbahnen steht, dass es keine Variantenfahrer geben wird. Wer's glaubt.

Einen Eindruck von der Glamergrube im Winter kann man sich übrigens hier auf diesem Video machen - bald wird es dort keine Touren mehr in dieser Ruhe geben:

  

Einen Artikel im Bezirksblatt Stubai-Wipptal samt Statements des Gletscher-Chefs mit kleiner Bildergalerie gibt es übrigens hier.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

durch den jungwald fahrst eh selber durch...

Anonym hat gesagt…

mi würd viel mehr interessen, was die ach so frommen grünen dazu sagen, dass ein roter ssler ehrenbürger wurde.
da hört man weder von der in jederlei hinsicht linken harnfarbenen was, die nicht einmal ihre familie zusammenhalten konnte noch von euerem kulleraugigen giftzwerg, die bei repräsentationsaufgaben nicht anders als bestenfalls eine häuslfrau wirkt.

stellts an antrag, dass endlich dem obenfeldner die ehrenbürgerschaft aberkannt wird - wo sind denn da euere initiativen?

Siegi hat gesagt…

Was mich interessieren tät: Ist der Umweltanwalt Kostenzer eigentlich jetzt ein Roter oder ein Schwarzer?

3917_1181b hat gesagt…

Ich meine, ein Roter;
aber recht biegsam, wie alle Ökos.

Apropos:
die Homepage "knackst"/brummt in unregelmäßigen Abständen

etoile0045 hat gesagt…

Ich durchsucht Ihre Website und ich möchte Ihnen gratulieren! Full, angenehmen Kurz gesagt, ist es sehr attraktiv! Weiter ..... viel Glück für die Zukunft
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Anonym hat gesagt…

Dieser Lift ist eine Frage der Zeit. Zum einen wurde die Bergstation des Liftes weiter nach unten verlegt als geplant. Es sind also mehr als 10Hm zum Joch. Zum zweiten ist eigentlich schon bei der Ansicht von unten auf die Piste für jeden (sollte es jedenfalls) ersichtlich, dass es sich um eine echte schwarze Piste handelt. Der deutlich in der Überzahl vorhandene Durchschnittsskifahrer wird sich da nicht rantrauen.Das könnte auch eine Frage der Wirthschaftlichkeit werden. Da gibt es am Stubaier Gletscher einige Lifte die mehr zu als offen sind. Zum dritten hat die Piste keine generelle Erlaubnis zur Öffnung, wie das sonstige Skigebiet. Es muss täglich geprüft werden ob festgelegte Parameter eingehalten werden.( weniger als 20cm Neuschnee und weniger als 30 km/h Wind). Spannend gestaltet sich auch die Frage nach dem Präparieren der Piste. Das Ding ist schon sakrisch eng und steil. Und nicht zuletzt werden die Gletscherbetreiber den Lift auch immer dann schließen, wenn die "wilde Grubn" dicht gemacht werden muss. Denn die guten Fahrer werden natürlich wild darauf sein freeride zu fahren, ohne sich einen schweißtreibenden Aufstieg auszusetzen. Spätestens wenn da mal einer in der gesperrten "Grubn" Ski und Leben in einer Lawine verliert ist der Lift Geschichte. Hoffentlich natürlich nicht. Also abwarten....

Gebi Mair hat gesagt…

Wenn ich das richtig mitbekommen hat ist heuer schon die erste Skifahrerin in der Glamergrube in eine Spalte gestürzt, oder?

Ich warte erst einmal auf guten Schnee, dann werd ich meine Tourenski packen und mir die Situation anschauen, was sie jetzt dort oben tatsächlich gemacht haben.

Unknown hat gesagt…

Sehr guter Artikel, es ist schön, diese Art von Website zu lesen! viel Glück.
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