Samstag, 27. Februar 2016

Die SS-Leibstandarte Adolf Hitler in der Tiroler FPÖ

Das ist Patrick. 



Patrick mag Bud Spencer und Terrence Hill. Patrick mag Edmund Sackbauer und die Malediven. Er mag seinen Hund und die Seychellen und das Zammer Loch. Und Patrick mag die SS-Leibstandarte Adolf Hitler. Bitte? Ja, genau:


Patrick mag aber nicht nur die SS-Leibstandarte Adolf Hitler. Er mag auch Josef Göbbels und die Reichskriegsflagge. Er mag Benito Mussolini. Er mag die Neue Reichskanzlei, die SS-Panzerdivision Hitlerjugend, die Waffen-SS, die Wehrmacht und HC Strache. Das teilt er uns alles auf seinem Facebook-Profil mit:







Das ist also Patrick. Und Patrick ist Politiker der FPÖ Tirol. Er heißt Patrick Oberprantacher und ist Kassier der FPÖ Zams. Und ich bin jetzt gespannt, wie die FPÖ Tirol reagiert. Ein Einzelfall?

Update: Inzwischen fand eine gerichtlich angeordnete Hausdurchsuchung in Zams statt.

Dienstag, 23. Februar 2016

Jetzt Van der Bellen unterstützen


Du fragst dich, wie du Alexander Van der Bellen unterstützen kannst? Dann hast du jetzt die Möglichkeit dazu. Du kannst im Gemeindeamt, wo du den Hauptwohnsitz hast eine Unterstützungserklärung abgeben, damit er überhaupt kandidieren kann.

 

Hier kannst du die Unterstützungserklärung herunterladen. Ausfüllen musst du sie aber am Gemeindeamt vor den Augen des Gemeindebeamten  / der Gemeindebeamtin. Anschließend musst du die Unterstützungserklärung postalisch einsenden oder du kannst sie in jedem Grünen Büro abgeben und wir schicken sie für dich ein; zum Beispiel im Büro der Tiroler Grünen, Museumstraße 11 in Innsbruck.

Online spenden kannst du natürlich auch, und zwar hier. Auch einen Newsletter gibt's dort. Heute haben wir jedenfalls in Innsbruck Unterstützungserklärungen gemeinsam mit Alexander Van der Bellen gesammelt und der Zuspruch war groß. Wir haben uns riesig gefreut, dass der in Tirol Aufgewachsene Innsbruck für den Start seiner Tour ausgesucht hat. Werde auch du Teil im Team Van der Bellen 2016!

Wenn du mehr über Alexander Van der Bellen erfahren willst gibt es hier sein aktuelles Buch "Die Kunst der Freiheit in Zeiten zunehmender Unfreiheit."

Gebi Mair, Alexander Van der Bellen


Montag, 22. Februar 2016

"...erkämpft das Menschenrecht!"

Die Sozialdemokratie hat unzweifelhaft Verdienste von historischer Dimension auf der Welt, und auch im kleinen Österreich. Der 8-Stunden-Tag. Das Pensionssystem. Unfallversicherung. Krankenversicherung. Pensionsversicherung. Ein modernes Familienrecht. Das Verbot von Vergewaltigung in der Ehe. Die Mindestsicherung - die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Eine ganze Latte von menschenfreundlichen Errungenschaften aus 150 Jahren Sozialdemokratie. "Die Internationale erkämpft das Menschenrecht" heißt es im internationalen Kampflied der Arbeiterklasse.

Und was haben sie daraus gemacht? 

In der vergangenen Woche haben mich viele Schlagzeilen aufgeregt. Ein Untertitel aber ganz besonders, und den hat die Tiroler Sozialdemokratie selbst geliefert:


"Am Brenner Rücksicht auf PendlerInnen und Güterverkehr nehmen. Verteidigungsministerium zum 'Sicherheitsministerium' aufwerten." heißt es da.

Was fällt der Tiroler Sozialdemokratie also dazu ein, dass 20 Jahre nach Fall des Grenzbaumes am Brenner nun die Abschottung Österreichs dort durch einen Zaun signalisiert werden soll? Dass der Warenverkehr frei bleiben muss. Und "freie Fahrt für unsere Leut."

So war das in der Internationalen aber nicht gemeint wenn ich mich nicht irre. Überhaupt ist die derzeitige Diskussion absurd. Von mehreren Seiten wird gefordert, dass es für den Güterverkehr am Brenner eigene Abfertigungsspuren auf der Autobahn geben soll. Von sicheren Korridoren für Menschen auf der Flucht hingegen höre ich wenig. 20 Jahre kämpfte Tirol gegen den Gütertransit und für den freien Personenverkehr. Und plötzlich soll es genau umgekehrt sein.

"Ich kenn mich nicht mehr aus: Österreich für die Brennergrenze und Italien dagegen" postete ein Freund von mir auf Facebook. Tatsächlich, in den Zeiten des Newspeak dreht sich vieles um.

Aber auch der zweite Satz verdient nähere Betrachtung: Das "Verteidigungsministerium zum 'Sicherheitsministerium' aufwerten" will die Sozialdemokratie nun, seit der Büroleiter des burgenländischen Landeshauptmannes zum Verteidigungsminister avancierte. 80 Jahre nach den Ereignissen vom Februar 1934, als in Österreich auf Arbeiter geschossen wurde.

Das Bundesheer soll nicht im Inneren eingesetzt werden - das war bisher eine der Grundkonstanten der zweiten Republik. Und auch, dass der Dienst an der Grenze Aufgabe des Inneren ist. Nach einigen Monaten Flüchtlingsdiskussion brechen aber die Dämme in der Sozialdemokratie.

Die Warlords von ÖVP und SPÖ

Damit hier jetzt kein falscher Eindruck entsteht. Nicht nur die Dämme in der Sozialdemokratie brechen. "Grenzen setzen" plakatiert auch die Volkspartei. Wenn die Freiheitlichen jeden mit einer schiefen Nase am liebsten bis über den Bosporus deportieren möchten dann sollte das auch niemanden überraschen. Dass Medien willfährig von "Fluten" und "Strömen" und "Wellen" schreiben ist leider auch beinahe zur Normalität geworden. Dass sich Innenministerin (VP) und Verteidigungsminister (SP) wie Warlords auf einem LKW präsentieren ist neu:


Übrigens, für alle die genau geschaut haben: Das war nicht deshalb, weil das eben die einfachste Möglichkeit war, besser zu sehen. Für die Warlords aus ÖVP und SPÖ wurde eigens eine Holztreppe errichtet, damit sie den LKW erklimmen können:


Notabene: Das sind exakt die zwei Personen, die mit betroffenen Gesichtern in einer Pressekonferenz saßen als 71 Menschen in einem Kühl-LKW an der burgenländischen Grenze erstickt sind. Schlepper haben versucht, das dortige "Grenzmanagement" zu umgehen. Und die gleichen Personen bauen jetzt Grenzbarrieren, egal wie man sie im Newspeak dann nennt.

Mich ekelt die derzeitige Kriegsrhetorik einfach nur noch an. Und ja, ich habe auch nicht Antworten auf alle Fragen. Ich habe auch nicht Tausende Flüchtlingsunterkünfte, die wir eigentlich bräuchten. Ich weiß, dass die Integration eine große Herausforderung wird. Ja, ich weiß dass wir mehr Deutschkurse organisieren müssen. Ja, ich weiß, dass der Arbeitsmarkt eine komplexe Sache ist.

Aber ich weiß jedenfalls, dass wir das versuchen müssen. "Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche" - das Zitat stammt angeblich von Che Guevara. Wir haben überhaupt keine Alternative dazu - außer selbst unmenschlich zu werden. Diese Entmenschlichung ist derzeit im Gang. Sie zeigt sich am Brenner. Sie zeigt sich im Großen und im Kleinen, bis hin zur Tiroler Sozialdemokratie, die schon mal auf ihre Herkunft vergisst.

Die deutschen Grünen haben eine Kampagne gestartet, die mich ins Herz getroffen hat. Sie zeigt nämlich, wo die Flüchtlingsdiskussion inzwischen angelangt ist. Es geht nicht mehr nur um einzelne kleine Diskussionen. Es geht um Grundfragen. Sind wir noch Menschen? Entscheiden wir uns für das Menschenrecht oder dagegen? Die Kampagne der deutschen Grünen heißt deshalb auch ganz schlicht und einfach:

"Jetzt Mensch bleiben!"

Andere Ansichten, anyone?

Freitag, 12. Februar 2016

Transparenz für Natura 2000 in Tirol

Früher war so manches politisch-administrative Verfahren - jene zwischen Tirol und der EU insbesondere - eher ein Buch mit sieben Siegeln. Hier hat sich in der Zwischenzeit doch das eine oder andere geändert, nicht zuletzt auch dank grüner Regierungsbeteiligung. So auch in Sachen Natura 2000.

Es hat zwar eine Zeit lang gedauert und bedurfte einiger Briefe zwischen Innsbruck und Brüssel, aber das Ergebnis zählt. Nun sind die Informationen zum Nachnominierungsprozess Natura 2000 in Tirol vollständig online. Und zwar nicht nur die Informationen über Gebiete, die sofort zur Nominierung vorgeschlagen wurden sondern auch über jene Gebiete, für die im ersten Schritt keine Nominierung erfolgte.

Alle Informationen und Fachgrundlagen sind nun hier veröffentlicht. Runterscrollen bis zum Titel "4) Studien und Erhebungen zu den im Vertragsverletzungsverfahren von der Europäischen Kommission angeführten Schutzgütern (Lebensraumtypen und Arten)- Stand Jänner 2016" - dort gibt es die fachlichen Informationen zu den einzelnen Schutzgütern: von der Deutschen Tamariske an den Alpinen Flüssen über Bergmähwiesen bis hin zu Alpinen Pionierformationen am Piz Val Gronda. Die unveränderte fachliche Grundlage ist für alle zugänglich - so stelle ich mir Transparenz vor. Der nächste Schritt ist nun das biogeographische Seminar gemeinsam mit der EU-Kommission und dann wissen wir, wie die nächsten Schritte für den Naturschutz in Tirol aussehen werden.

Montag, 8. Februar 2016

Wie blau sind die Tiroler Roten?

Carmen Schimanek, FPÖ (l.), Hedi Wechner, SPÖ (r.)

In den Resten der Tiroler SPÖ war die Empörung vergangene Woche groß, als ich über den Natterer SPÖ-Bürgermeister Stefan Moisi und versoffene Agrar-Gelder geschrieben habe. Irgendwann sah jedoch offenbar auch Moisi, dass es nicht so gut kommt sich an den Geldern der Allgemeinheit zu bedienen und er trat am Freitag zurück.

Stefan Moisi war einer der Querverbinder der Tiroler SPÖ zu den Blauen indem er etwa die Jüngbürgerfeier der Gemeinde etwa vom FPÖ-Klubdirektor im Tiroler Landtag moderieren ließ. Damit ist Stefan Moisi aber keineswegs allein im Theaterverein Tiroler Sozialdemokratie.

Neben Natters sollte wohl auch Wörgl in der Liste der blauen Roten genannt werden. Sie sei mit der Landespartei der SPÖ unzufrieden verkündete die dortige Bürgermeisterin Hedi Wechner, als sie für die heurige Gemeinderatswahl ihre eigene "Liste Wechner" präsentierte.

Das sollte einen auch nicht wundern wenn man in den vergangenen Jahren beobachtet hat was sich bei den Wörgler Roten getan hat. Hedi Wechner trat etwa mit besonderer Vorliebe in gemeinsamen Pressekonferenzen mit der FPÖ-Nationalrätin Carmen Schimanek auf:

Hedi Wechner, SPÖ (l.), Carmen Schimanek, FPÖ (r.)
Nun könnte man annehmen, dass es sich dabei halt um eine lokale Frage handelt wo sich zwei Politikerinnen gut verstehen, die zufällig bei unterschiedlichen Parteien sind. Jedoch ist das Gegenteil der Fall.

SPÖ-Bürgermeisterin Hedi Wechner etwa, die sich auch schon einmal Vorwürfe gefallen lassen hatte müssen, sie hätte Wohnungen freihändig ohne Befassung des zuständigen Ausschusses vergeben verlangte neue Wohnungsvergaberichtlinien für Wörgl. Deren Kern: Ohne Deutsch keine Wohnung.

Wie bitte? Ohne Deutsch keine Wohnung? Das klingt ein bisschen mehr nach Freiheitlichen als nach Sozialdemokratie, oder? Ist aber trotzdem eine Tatsache, und Wechner verteidigte diese Idee auch verhement. Glücklicherweise stellte die Gemeindeaufsicht des Landes fest, dass eine Wohnungsvergabe nach Sprachkenntnissen diskriminierend wäre und somit wurde aus dieser rechten Idee offiziell nichts.

Unter Bürgermeisterin Wechner ging es aber durchwegs weiter. Nach "Ohne Deutsch keine Wohnung" kam in der Stadt die Diskussion "Deutschpflicht in der Schule" auf. Ohne Deutsch keine Schule sozusagen. Und wenn nicht Deutsch gesprochen wird bekommt die Volksschule die Gelder nicht mehr, die ihnen zustehen oder wie stellt man sich das in der SPÖ vor? Dabei ist Hedi Wechner keine, die offen rechts hetzt. Es sind mehr die feinen Untertöne, die dem diskriminierenden Gedankengut Vorschub leisten.

Als die Grüne Nationalrätin Berivan Aslan etwa bei einer Integrationsveranstaltung auch einige türkische Worte verlor, wurde Wechner deutlich: Hier wird Deutsch gesprochen!


Ein Vorbild ist aus meiner Sicht eher jemand, der/die möglichst viele Sprachen beherrscht. Und nicht jemand, der/die demonstriert, dass es besser ist wenn jemand ausschließlich Deutsch kann. Wie sieht das die Sozialdemokratie in Tirol? Wie weltoffen oder wie borniert darf's denn sein?

Wer solche PolitikerInnen hat darf sich schlussendlich nicht wundern, wenn SPÖ-Mitglieder Obergrenzen für die Hilfe für Flüchtlinge fordern und die WählerInnen der SPÖ scharenweise zur FPÖ abwandern. Und was macht eigentlich der Vorsitzende Ingo "Endlich Zeit zum Bassgitarre zupfen" Mayr in diesem Fall?

Eine Fortsetzung der Reihe "Wie blau sind die Tiroler Roten?" folgt.

Freitag, 5. Februar 2016

Versoffene Agrar-Gelder

Stefan Moisi


Stefan Moisi, Georg Dornauer (v.l.)

Der Herr auf diesem Bild ist Stefan Moisi, Bürgermeister von Natters. Einer breiteren Öffentlichkeit war er bisher hauptsächlich durch zwei Vorfälle bekannt: Zum einen durch einen wüsten SMS-Verkehr mit dem damaligen Vorsitzenden der SPÖ Innsbruck, dessen Folge sein Parteiaustritt war. Später trat er wieder in die SPÖ ein. Zum zweiten Mal nahm die Öffentlichkeit von Stefan Moisi Notiz, als ein Taxifahrer mit seinen Erfahrungen an die Öffentlichkeit trat, wonach er von Moisi rassistisch und diskriminierend beschimpft worden sein will. Moisi sei dabei "angeheitert" gewesen, wo wir schon bei einem Kern des Problems sind.

Wie blau sind die Tiroler Roten?

Im kleinen Kreis ist Stefan Mosi aus Innsbrucker Lokalen, häufig gemeinsam mit dem Sellrainer Vizebürgermeister Georg Dornauer (SPÖ) einschlägig bekannt, weshalb er sich auch für den Start der Serie "Wie blau sind die Tiroler Roten?" eignet, den ich in kommender Zeit veröffentlichen werde. 2012 etwa lud er als Moderator der Jungbürgerfeier in Natters den FPÖ-Klubdirektor Johann A. Überbacher ein.

Nun aber hat Stefan Moisi noch eine ganz andere Form von Bekanntheit in der Öffentlichkeit erlangt: Nämlich durch Bargeldbehebungen im Altenheimverband und in der Agrargemeinschaft. Mehrere Tausend Euro wurden erst behoben und dann wechselseitig wieder eingezahlt. Was mit dem Geld geschehen sei wollte Moisi ursprünglich nicht erklären. Nur soviel, dass er "bisher unbescholten" sei. Wobei das Wort "bisher" in diesem Zusammenhang vielleicht wirklich angebracht ist.  Die Staatsanwaltschaft hat jedenfalls einen Anfangsverdacht und bereits bestätigt, dass sie einen Akt angelegt haben.

Inzwischen sind Spesenabrechnungen für die Bargeldbehebungen in Höhe mehrerer Tausend Euro aufgetaucht. Rechnungen aus Innsbrucker Lokalen, überwiegend spätnachts und stark alkoholisch geprägt. Nächtliche "Besprechungen" fanden in den Innsbrucker Lokalen unter anderem mit dem ebenfalls einschlägig bekannten ehemaligen ÖVP-Landeshauptmannstellvertreter Ferdinand Eberle statt.

Für mich ist das noch einmal eine andere Kategorie als SPÖ-EU-Abgeordnete Karoline Graswander-Hainz, die Probleme mit dem Finanzamt bekam weil sie den Sportwagen ihres behinderten Vaters für ihre täglichen Geschäfte nutzte:

Die SPÖ Tirol hat 2013 die Koalition in Tirol gesprengt, um den Gemeinden zum Geld der Agrargemeinschaften zu verhelfen. Nachdem dies umgesetzt wurde geht nun der SPÖ-Bürgermeister mit diesem Geld der BürgerInnen saufen. Versoffene Agrargelder als Resultat der SPÖ-Politik, war das wirklich die Absicht dahinter? Dieses Geld gehört den Bürgerinnen und Bürgern, und ich erwarte öffentliche Aufklärung über die Verwendung der Gelder aus Agrargemeinschaft und Altersheim in Natters!

Mittwoch, 3. Februar 2016

Tiroler Landtag live

Heute ab 10 und morgen ab 9 Uhr  findet eine Sitzung des Tiroler Landtags statt, hier gibt es den Live-Stream dazu. Heute steht unter anderem eine Diskussion über Modellregionen für die gemeinsame Schule in Tirol auf der Tagesordnung. Morgen in der Aktuellen Stunde geht es um die Gemeinderatswahlen. Ich freue mich über Kommentare und Anregungen!

 

Wenn der Live-Stream oben nicht geht gibt es hier und hier noch zwei weitere Möglichkeiten.