Die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) ist mit 50% minus einer Aktie an den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) beteiligt. Die TIWAG selbst gehört zu 100% dem Land Tirol, die verbleibenden 50% plus eine Aktie der IKB gehören der Stadt Innsbruck.
Die Tiroler Landesregierung hat entschieden, dass die freie Fließstrecke am Inn erhalten bleiben soll und folglich dort kein Kraftwerk gebaut werden wird. So weit, so gut. Nun muss man sich anschauen, was nun passiert.
Presseaussendung 1, IKB: "(...) Äußerst Verwundert (sic!) zeigt sich Schneider auch darüber, 'dass wir über die Schritte der Regierung weder informiert noch zu Gesprächen eingeladen worden sind. Die IKB wird jedenfalls am UVP-Verfahren für das RMI festhalten, da der Inn hohes Potential für den Ausbau von Wasserkraft besitzt.'"
Bald darauf folgend:
Presseaussendung 2, TIWAG: "Alle Wasserkraftvorhaben werden mit großer Sorgfalt und nach höchsten ökologischen Standards weiter bearbeitet und im Dialog mit allen Beteiligen umgesetzt, verspricht Wallnöfer: „Jedes Vorhaben muss unverändert die strengen behördlichen Bewilligungsverfahren durchlaufen. Damit sind eine umfassende Bürgerbeteiligung und der Schutz der Umwelt gesichert.“ Wallnöfer lädt alle ein, 'die Tiroler Energie- und Klimastrategie zu unterstützen. Auch die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG soll Gelegenheit haben, ihre Erzeugungskapazität auszubauen und kann mit einer Beteiligung am TIWAG-Projekt Imst-Haiming rechnen.'"
Also: Die IKB findet das Kraftwerksprojekt am mittleren Inn weiter toll. Die TIWAG richtet der IKB - also ihrer Tochtergesellschaft - über die Medien aus, dass das Unsinn ist und sich die IKB an einem TIWAG-Kraftwerksprojekt beteiligen soll.
Jetzt aber kommt's:
Presseaussendung 1:
Von: Dr. Bernhard Platzer [mailto:platzer@platzermedia.at] Gesendet: Dienstag, 24. Juni 2014 16:14 An: (...) Betreff: Stellungnahme IKB zu RMI Sehr Geehrte, anbei die Stellungnahme von IKB-Vorstandsvorsitzendem Harald Schneider zur ablehnenden Haltung der Landesregierung zu dem von der IKB geplanten Innkraftwerk RMI. Mit freundlichen Grüßen Bernhard Platzer Platzer Media OHG Dr. Bernhard Platzer Sonnenburgstraße 3 6020 Innsbruck Tel. 0512-561900 Fax: 0512-563777Handy: 0664-1033555 e-mail: platzer@platzermedia.at
Presseaussendung 2:
Von: Dr. Bernhard Platzer [mailto:platzer@platzermedia.at] Gesendet: Mittwoch, 25. Juni 2014 10:41 An: (...) Betreff: TIWAG Stellungnahme zu Wasserkraft Sehr Geehrte, anbei die Stellungnahme der TIWAG zum Regierungsbeschluss betreffend Ausbau der Wasserkraft in Tirol. Mit besten Grüßen Bernhard Platzer Platzer Media OHG Dr. Bernhard Platzer Sonnenburgstraße 3 6020 Innsbruck Tel. 0512-561900 Fax: 0512-563777 Handy: 0664-1033555 e-mail:platzer@platzermedia.at
Richtig gelesen: IKB und TIWAG beschäftigen den gleichen Medienberater, um sich medial Unfreundlichkeiten auszurichten. Und der Medienberater kassiert von beiden dafür Geld, anstatt einen gemeinsamen Gesprächstermin mit den beiden zu besorgen.
Ich würde meinen: TIWAG und IKB sind manchmal wirklich schlecht beraten. Die KundInnen bezahlen die Sache. Und dann braucht niemand die Schuld auf andere schieben, dass beim Wasserkraftausbau nichts weiter geht. Daran sind manche schon auch ganz schön selbst Schuld.
Mediation statt Medien wäre da gefragt.