Mittwoch, 25. Juni 2014

Wir haben schließlich bezahlt! Tempo 100 und die Vignette

Keine Frage: Tempo 100 auf der Autobahn finden nicht alle Menschen gut. Ich würde auch gerne schnell fahren, viel schneller sogar. 200 km/h vielleicht, fast so schnell wie der Zug. Aber mir kommt es vernünftig vor, auf diesen Schnellfahr-Wunsch zu verzichten. Aus Sicherheitsgründen und aus Gesundheitsgründen.

Bisher wurde auf der Inntalautobahn die Durchschnittsgeschwindigkeit von 107 km/h erreicht. Mit der Einführung des permanenten Luft 100ers werden wir die Geschwindigkeit der PKWs etwas drosseln, weil sie auch für einen guten Anteil am Ausstoß von Giftstoffen wie Stickoxiden verantwortlich sind. Im Anschluss an den 100er für PKWs werden schrittweise Fahrverbote für LKW-Schadstoffklassen eingeführt sowie das Müll- und Schrottfahrverbot, das sogenannte sektorale Fahrverbot für bahnaffine Güter wie Müll, Getreide, Erze, Metalle und noch vieles mehr.

Das ist der wichtigste Schritt zur Verbesserung der Luftqualität im Luftsanierungsgebiet seit Langem. Ein wichtiger Schritt, bei dem sich die schwarzgrüne Koalition in Tirol aufeinander zubewegt hat. Wir Grüne wollten ambitioniertere Zeitpläne für die Umstellung der LKW-Flotte, aber haben eingesehen dass die Wirtschaft Übergangsfristen braucht. Und dann gibt es sogar noch eine Umrüstförderung auf schadstoffarme LKWs und außerdem ein Förderpaket für betrieblichen Umweltschutz. Wir haben auch zugestimmt, dass der 100er nach einem Jahr auf seine Wirksamkeit evaluiert wird, aber da mache ich mir wenig Sorgen. Das Paket zeigt, dass politischer Lösungswille in der Tiroler Koalition vorhanden ist, im Unterschied vielleicht zur Bundesregierung. Beide Partner haben sich nicht einbetoniert, sondern haben sich bewegt.

Überraschend an der Diskussion seit gestern ist für mich etwas anderes. "Wir haben schließlich bezahlt" ist seit gestern das Hauptargument gegen den 100er. Und zwar die Autobahnvignette. Offenbar gibt es die Überzeugung, dass damit nicht nur das Recht auf die Nutzung der Autobahn erworben wurde, sondern auch auf eine bestimmte Geschwindigkeitsbegrenzung, nämlich 130 km/h. "Dann zahle ich auch für die Vignette weniger" ist der Tenor vieler.

Ich war heuer am Mont Blanc, da sind wir mit einem vollgepackten Auto hingefahren. Auf dem Hinweg über Italien haben wir etwa 30 Euro an Maut bezahlt, für eine Strecke wohlgemerkt. Auf der Rückfahrt kamen 43 Euro für die Fahrt durch den Mont Blanc-Tunnel dazu und 33 Euro für die Schweizer Autobahnvignette. Das macht für eine (zugegeben lange) Fahrt schon wesentlich mehr als in Österreich die Vignette für das ganze Jahr kostet.

Klar, ich würde auch gerne alles gratis haben. Gratis Autobahnfahren. Gratis Autofahren. Gratis Zugfahren sowieso. Aber irgend jemand muss die Infrastruktur auch bezahlen. Wir können gerne darüber reden, ob wir das allgemein aus Steuermitteln bezahlen sollen oder ob die NutzerInnen einen Beitrag leisten sollen, wie das bei der Vignette der Fall ist. Bei aller Kritik an der Vignette - ich halte sie auch nicht für die beste Form des Beitrags für die Autobahnbenützung: im Vergleich mit anderen Ländern ist sie billig. Und im Vergleich dazu, was die Erhaltung der Autobahnen kostet ist sie auch billig, deshalb hat die ASFINAG ja Schulden.

Kurzum: Mir kommt vor, das "wir haben schließlich bezahlt"-Argument greift etwas kurz. Sollten wir nicht lieber darüber reden, wie wir das Verhältnis von Gasfuß zu Lungenkrebs im Luftsanierungsgebiet gewichten?

14 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Herr Mair,
gestellte Fragen sollte man doch unter zivilisierten Menschen beantworten und nicht einfach ignorieren.

Anonym hat gesagt...
Diese Frage ist jetzt mehrfach gstellt worden. Wollen Sie darauf nicht antworten?

Anonym hat gesagt...
Hier sind Sie uns noch eine Antwort schuldig:

Anonym hat gesagt...
Apropos Kraftwerke, Herr Mair. Ich habe gehört, Sie hätten gesagt, alle Tiwag-Crossboarder-Verträge seien aufgelöst. Sie wissen, es wird viel erzählt. Bitte bestätigen Sie das noch einmal. Besten Dank für Ihre Mühe.

17. Juni 2014 14:1

20. Juni 2014 09:45

24. Juni 2014 13:01

Anonym hat gesagt…

Leider muss ich dich enttäuschen, der gebi kann sehr lange ignorant sein. wenns ihn nicht interessiert, dann antwortet er dir halt nicht.
#grüne#bürgernähe

Anonym hat gesagt…

Aha. Plötzlich sind wir also doch dort angelangt, wofür man noch vor einiger Zeit die SPÖ (!!!) kritisiert hat. Gibt's wohl keine Alternative zu Tempo 100? Gelobt sei in dem Fall die EU. Nur sie und wirklich nur sie vermag sich gegen den schwarzen Sumpf in unserem Land durchzusetzen. Aber wenn es ans Geld geht und Strafzahlungen drohen, wird das Land klein wie ein Zwerg. Die LR kann man sich sparen. Man sollte diese lernresistente Gegend von Wien oder Bruxelles aus regieren. Schlechter kann es ja nicht mehr werden. Es kann am Talboden und am untersten Ende des je möglichen Niveaus nur mehr aufwärts gehen.

Anonym hat gesagt…

Ich sehe das anders: Er muss beim Günther und der Ingrid nachfragen, ob er dazu etwas sagen darf. Früher hat er zu allem und jedem seinen Senf verbreitet. Auch ungefragt. Jetzt aber sitzt er in einer geschützten Werkstatt und erfreut sich des Applauses der V und der jüngeren Grünen, die ihn n o c h nicht durchschaut haben. So etwas kann schon ignorant und arrogant machen. Das müssen Sie einfach verstehen. Wir haben es mit einer selbstverliebten und weltfremden Persönlichkeit zu
tun. Ich gebe mich hier keinen Täuschungen mehr hin. Ich habe gesehen, gegehört und mir mein Urteil gebildet. Insofern ist es für mich auch völlig irrelevant, was Herr Mair persönlich sagt, tut und denkt. Und wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich ja auch schweigen aufgrund fehlender Übersicht und mangelnder Kompetenzen. Und froh sein, in einer geschützten Werkstatt untergekommen zu sein. Bis auf Frau Baur trifft das ja auf viele Grüne zu. Ist man alleine zu schwach und zu wenig begabt, in welcher Hinsicht auch immer, flüchtet man sich halt in den Schoß einer geschlossenen Gemeinschaft.

Anonym hat gesagt…

Er hat weder von der Ingrid noch vom Günther die Erlaubnis, etwas zu sagen zu diesen Themen. Zudem will er seinen Job nicht gefährden. Er braucht ihn dringend, weil er nicht über allzu viele Kompetenzen verfügt. ;-)

Anonym hat gesagt…

Verantwortungsbewusste Menschen antworten auf sachlich gestellte Fragen, nur dumme Rotznasen tun es nicht. Deshalb, Herr Mair, wäre eine einfache Antwort auf die eingangs und mehrfach gestellte, einfache Frage selbstverständlich.

Anonym hat gesagt…

oh bitte Kleinbeigebi. Dann mach bitte Tempo 60 auf den Bundesstraßen und 30 im Ortsgebiet. Das wünsche ich mir vom Osterhasen (das mit Tempo 30 und 60 meine ich ernst).

Mal ehrlich: wir wissen, dass die LKW für die schlechte Luftqualität verantwortlich sind; diese fahren auch bisher nicht schneller als 100. Auch wenn ich für die generelle Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf allen! Ebenen eintrete, ist euer Projekt um den Lufthunderter auf der Autobahn doch ein zweischneidiges Schwert, AUF KOSTEN DER STEUERZAHLER UND EINHEIMISCHEN WERDEN DIE SCHULDIGEN GESCHONT.

Und sehr richtig Gebi, im Ausland ist das Autofahren teuer, für die Touristen - in Tirol zahlen nur die Einheimischen: warum soll ich die Müllbeseitigung der gspritzen Touristen bezahlen? Warum deren Bergung aus "alpiner" Notlage? Warum soll ich den Asphalt der Touristen bezahlen? Warum die teueren Preise in Tirol tolerieren (Grundstück inbegriffen). Nein, Touristiker schaffen auch keine Arbeitsplätze: Ausländerhilfsarbeiter nehmen die Arbeit weg. Und Touristiker tragen auch nicht zum Wohlstand bei - Wohlstand ist doch etwas sehr subjektives: Für den anderen die rasenden Autos der Piefke über die asphaltierten Passstraßen oder deren Geplärre auf den Pisten; für andere unberührte Natur, mit den Einheimischen, für die Einheimischen. Der der es sich leisten! kann, findet dass Wohlstand anders ausschaut, als wie er in Tirol gelebt wird. Und ja, es lässt sich objektiv nachweisen, dass die Hotellerie Österreichs die am meist verschuldetste ist und kann es nicht sein, dass der Staat ständig dafür Bürgschaften erklärt und für das Versagen der Touristiker, Werbenden, etc einspringt. Insgesamt ist TIROL ein Minusgeschäft und ein Desaster - nicht nur gesamtwirtschaftlich, auch gesellschaftspolitisch. Dreht den Förderhahn zu, lasst das Geld denjenigen, denen es gehört und der Organismus regelt sich selbst.

Dasselbe gilt mit den Radarfallen, warum stehen in Tirol doch überall die Heckradarblitzer, wenn man genau weiß, dass ua die Piefke diese nicht beachten müssen (und bitte komm mir nicht mit den paar Frontblitzern). Und Gebilein, du fährst gratis Zug, Auto, etc - bekommst du dein Geld doch vom Steuerzahler geschenkt (natürlich hat jeder das Recht auf ein angemessenes Gehalt: deine Arbeit sollte mit 1500 Euro dotiert werden, da Sonderzulagen? und öffentliche Verkehrsmittel sehr sehr günstig bzw. gratis).

Sehr richtig, irgendwer muss die Infrastruktur bezahlen - aber offensichtlich nicht diejenigen, die sie brauchen: Touristen (auch Durchfahrende) und Touristiker; nicht der selbstständige und gebildete hoffentlich Akademiker, der gerne auch mit dem Pferd zur "Arbeit" reitet (über die Wiesen versteht sich). Gerne kannst du die Infrastruktur gemeinsam mit den Piefke tragen - verdienst ja wie ein Kaiser. Und Gebi "wir" haben bezahlt - du nicht!

Erspar uns diese populistischen Ansammlungen von Unsinn und geh in die Privatwirtschaft.

Nordlicht hat gesagt…

Hallo Gebi

ich kann euch grüne in dieser angelegenheit nur unterstützen.

Mir persönlich wäre Tempo 80 auf der Autobahn wesentlich lieber.

Allein schon wegen der Sicherheit der Kinder und Hunde im Fahrgastraum.

Dazu hat man auch noch die Zeit, während der Fahrt die Landschaft zu genießen.

Alle Autos die mehr als 100 PS haben, gehören sowieso schon längst verboten. Wozu braucht jemand ein Auto mit 300 PS.

Es spannt sich ja auch kein normaler Mensch 100 Pferde vor den Karren!

Die Menschen sollen doch mit dem Zug fahren oder zu Fuß gehen!

Wie kommen wir dazu die Abgase der Raser einzuatmen!

Das Autofahren muss endlich so verteuert werden, dass die Ärmeren sich das Autofahren nicht mehr leisten können und daher mit dem Zug fahren müssen!

Der Reiche sollte ein kleines Vermögen für die Inbetriebnahme seines PS-starken Autos blechen, dann hört sich dieser Unfug endlich auf!
Ich fahr ja schließlich auch mit dem Zug oder gehe zu Fuß, weil ich mir ein Auto nicht leisten kann!

Gleiches Recht für Alle!

Anonym hat gesagt…

"Alle Autos die mehr als 100 PS haben, gehören sowieso schon längst verboten."

naja das sehe ich anders. wie soll ich den dann meine Turnierpferde im Anhänger mitführen? Etwa vor den Range Rover spannen?


"Der Reiche sollte ein kleines Vermögen für die Inbetriebnahme seines PS-starken Autos blechen, dann hört sich dieser Unfug endlich auf!"

wie toll. ich denke nicht, dass mein Chauffeur es lustig fände, wenn ich ihn infolge dessen kündigen müsste.


"Ich fahr ja schließlich auch mit dem Zug oder gehe zu Fuß, weil ich mir ein Auto nicht leisten kann!"

du solltest dir ein Pferd gönnen. Ich sag immer: Lieber ein oder zwei Pferde mehr, als eine neue Rolex. Da weiß Mann, was Mann hat.


"Allein schon wegen der Sicherheit der Kinder und Hunde im Fahrgastraum"

ja stimmt schon, mir kommt es immer übel auf wenn alte, womöglich nicht mehr betriebsfähige autos mit Erstzulassung noch vor 2010 in meiner nähe fahren, va wenn im fahrgastraum mein Labrador, der Weimaraner und der Königspudel mit mir beisammen sind. Besonders rücksichtslos finde ich es, wenn jemand ein Auto ohne automatische Distanzregelung fährt. Auch tragen LED Scheinwerfer sehr wesentlich zur besseren Sicht bei und können so Unfälle vermieden werden.


"Die Menschen sollen doch mit dem Zug fahren oder zu Fuß gehen!"

ganz meine Meinung. Dann würden sich meine ÖBB Aktien endlich mal bezahlt machen.


"Das Autofahren muss endlich so verteuert werden, dass die Ärmeren sich das Autofahren nicht mehr leisten können und daher mit dem Zug fahren müssen!"

wunderbar. so kommen ich und mein pferd schneller zum ziel. Was ich gar nicht leiden kann ist, wenn sich der Arbeiterverkehr wieder staut und ich nach Kitzbühel wieder ein halbe Stunde länger benötige.


"Gleiches Recht für Alle!"

Also bitte. Meine Einkommen aus Kapitalvermögen sollten schon weiterhin mit 25% besteuert werden. Ich sehe nicht ein warum ich Kapitalvermögen wie Arbeitsleistungen mit 36.5%, 43.21% oder sogar mit 50% besteuern soll.

Anonym hat gesagt…

Weiter oben steht irgendwo, Mair solle in die Privatwirtschaft gehen. Dort, wo mit Hirn, Fleiss und Ideen geschafft wird. Und dahin soll Mair? Wenn ihn die Grünen irgendwann ausspucken, steht dieser Knilch im Regen und sucht einen sozialen Schirm. Mair und Privatwirtschaft ist wie ein Blinder im Stummfilm.

Gerd hat gesagt…

Hallo Gebi

Ich würde gerne bei der Antifa Innsbruck mitmachen.
Weißt du wie ich diese kontaktieren kann.
Stimmt es das man für die Aufnahme dort, jemanden umgebracht haben muss, oder reichen Vorstrafen wegen Prügeleien auch?

Wenn du mir einen Tip geben kannst, wäre ich dir sehr dankbar.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Mair,
Ihre Statements zeugen entweder von völliger Unkenntnis der Materie oder sie wollen die Bürger bewusst täuschen.
1. Kommt es natürlich bei dem gemeinen Bürger gut an wenn man sagt Müll und Abfall dürfen nicht mehr durch Tirol transportiert werden. Doch was ist dieser Müll und Abfall eigentlich?
zu mehr als 90% ist es nicht das was die Politik den Leuten vorlügt, sondern der Müll und Abfall sind schlussendlich Recycling Materialen wie Altpapier, PET Flaschen, Altmetall, Kartonagen etc. Die Wiederverwertung war vor Jahren noch ein Kernthema der Grünen ob in Österreich, Deutschland oder sonst wo in Europa. Nun sagen diese Grünen sammeln ja aber wir machen den Transport so kompliziert, dass sich das nicht mehr rechnet und das Zeug dann bei der Mafia in Süditalien landet und irgendwo illegal eingegraben wird.
Das nächste Beispiel für eine Grüne Politik die realitätsfremder nicht sein kann ist der Kraftwerksdeal mit der ÖVP. Die Grünen feiern es als Erfolg dass der Inn von Haiming bis Angath kraftwerksfrei bleibt. Der Inn ist duch die Kraftwerke im Oberland bzw. in den Seitentälern bereits Tod. Der Schwellbetrieb und die Spülungen der Kraftwerke, die ja jährlich stattfinden und zig tausend tonnen Schwebstoffe und verrottendes Material in den Inn spült zerstören nachweislich jegliches Leben von Kleinstorganismen, Insekten und Fischbrut. Die Grünen meinen wir behalten unseren Innkanal und dafür betonieren wir halt die Seitentäler zu. Vernünftiger wäre es wohl den Inn, der nicht mehr zu retten ist, da ja sonst sämtliche Speicher- und Laufkraftwerke verlanden würden den Kraftwerksgelüsten der ÖVP zu opfern aber dafür wenigstens die Seitentäler so naturbelassen wie möglich für die zukünftigen Generationen zu erhalten. Weiters könnten im Bau von Laufkraftwerken im Inn der Hochwasserschutz massiv verbessert werden und auch Naherholungsgebiete für die Bevölkerung geschaffen werden.

susane hat gesagt…

Vielen Dank für diese großartige Seite, wirklich gute und interessante Ideen bunt. halten es besonders auf. Glück
herzlich

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voyance gratuite par mail rapide hat gesagt…

Ich nehme nicht genug Zeit, die Sie lesen, aber jedes Mal, wenn ich immer ein Paket zu lernen! Ich werde in diesem Sommer nutzen, um all das zu tun! Kurz gesagt, all dies zu sagen, Sie für alle diese Tipps danken !!